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Sonntag, Oktober 6, 2024
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Umstrittener Emissionsrechtehandel: Umweltbundesamt stoppt fragwürdige Klimaprojekte mit China

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Deutsche Ölkonzerne haben möglicherweise Klimazertifikate aus zweifelhaften Projekten in China erhalten, die gar nicht existieren. Das Umweltbundesamt (UBA) hat bereits seit einiger Zeit Bedenken gegenüber dem System, und nun wurden 45 Klimaprojekte mit China gestoppt. „Unser Ziel ist es, alle 45 verdächtigen Chinaprojekte rückabzuwickeln“, erklärte Dirk Messner, der Leiter des UBA, in einer digitalen Pressekonferenz. Er betonte, dass es unwahrscheinlich sei, dass eines dieser Projekte den Anforderungen entspreche.

Die Projekte stehen unter dem Verdacht eines umfangreichen Betrugssystems. Dabei sollen Klimaschutzprojekte gemeldet worden sein, die nicht die notwendigen Voraussetzungen zur Reduktion von Treibhausgasen erfüllen. Nach gründlichen Untersuchungen von 56 Klimaprojekten in China kam das UBA zu dem Ergebnis, dass viele dieser Projekte Betrugsmerkmale aufweisen. Die Ermittlungen, an denen auch die Staatsanwaltschaft Berlin und eine internationale Anwaltskanzlei beteiligt sind, werden fortgesetzt.

Betrugsverdacht bei 45 von 66 Projekten

Hintergrund der Untersuchung ist ein mutmaßliches Netzwerk von Betrugsfällen in Verbindung mit Klimaschutzprojekten in China. Im Juni wurde bekannt, dass sich deutsche Mineralölkonzerne möglicherweise CO₂-Zertifikate für Projekte anrechnen ließen, die auf betrügerischen Grundlagen basieren könnten. Von 66 überprüften Projekten stehen mittlerweile mindestens 45 unter Verdacht, Unregelmäßigkeiten aufzuweisen. Ursprünglich war von 69 Projekten die Rede, jedoch korrigierte das UBA diese Zahl.

Laut UBA umfassen die 45 betroffenen Projekte Klimazertifikate im Wert von rund sechs Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten, was einem Marktwert von 1,5 Milliarden Euro entspricht. Allerdings könnten nur vier Millionen Tonnen dieser Zertifikate noch gerettet werden. Der Betrug hätte demnach bereits zu einem finanziellen Schaden von etwa 500 Millionen Euro geführt.

Kritik an der Reaktion des Umweltbundesamtes

Die Union kritisierte das Umweltbundesamt und das Umweltministerium unter der Leitung von Steffi Lemke (Grüne) scharf und warf ihnen vor, zu spät auf den Betrug reagiert zu haben. Erste Hinweise auf mögliche Betrugsfälle habe es laut UBA bereits im September 2023 gegeben, doch die Ermittlungen zogen sich aufgrund widersprüchlicher Aussagen und unzuverlässiger Quellen hin.

Das UBA nannte bislang keine konkreten Informationen zu den beteiligten Unternehmen und Einzelpersonen und verwies auf die laufenden Ermittlungen.

Großbritannien plant Finanzierung von Geoengineering-Experimenten im Freien

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Um den fortschreitenden Klimawandel zu bekämpfen, setzen einige Forscher auf radikale Technologien, die die Erde gezielt abkühlen sollen. Eine solche Methode ist das sogenannte Geoengineering, bei dem Partikel in die Atmosphäre eingebracht werden, um Sonnenstrahlen zu reflektieren. Die britische Regierung will nun das Risiko dieser Ansätze durch praktische Experimente besser verstehen und dafür finanzielle Mittel bereitstellen.

Die britische Advanced Research and Invention Agency (ARIA), eine unabhängige staatliche Institution, hat rund 57 Millionen Pfund (etwa 67 Millionen Euro) für die Erforschung von Solar Geoengineering zur Verfügung gestellt. Forscher

sind aufgerufen, sich mit ihren Projekten zu bewerben. Ziel ist es, sowohl Experimente im Freien als auch Modellierungen, Simulationen und die Überwachung solcher Maßnahmen zu finanzieren.

Warum Geoengineering?

Die ARIA begründete ihr Vorhaben damit, dass selbst bei den ehrgeizigsten Klimaschutzmaßnahmen der weltweite Temperaturanstieg kaum vollständig zu verhindern sei. Allerdings fehle es derzeit an fundierten Tests, um die Risiken und Chancen von Geoengineering-Methoden realistisch zu bewerten. Ohne diese Experimente sei es unmöglich, ein umfassendes Urteil darüber zu fällen, ob solche Technologien machbar, skalierbar und kontrollierbar seien.

Wie funktioniert Solar Geoengineering?

Die Initiative konzentriert sich auf das Solar Radiation Management (SRM), eine Technik, bei der Partikel in die Atmosphäre eingebracht werden, um Sonnenlicht zu reflektieren. Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen zählen die Injektion von Aerosolen, wie Schwefeldioxid, in die Stratosphäre sowie das Einbringen von Meersalz-Aerosolen in tiefliegende Wolken, um mehr Sonnenstrahlung von der Erde abzulenken.

Die Idee ist nicht neu: Schon seit einigen Jahren diskutieren Wissenschaftler

die Möglichkeit, mit solchen Methoden die Erderwärmung zu verlangsamen. Dennoch wurde bisher wenig praktische Forschung durchgeführt, insbesondere Experimente im Freien sind selten.

Kritik und Risiken des Geoengineering

Geoengineering bleibt ein äußerst umstrittenes Feld, da es erhebliche Risiken birgt. Ein Hauptproblem ist, dass Eingriffe in das komplexe Klimasystem schwerwiegende und unerwartete Folgen haben könnten. Fachleute warnen, dass das Einbringen von Partikeln in die Atmosphäre das Wetter in bestimmten Regionen dramatisch verändern könnte. So könnten Dürren oder extreme Regenfälle in bisher stabilen Gebieten auftreten.

Darüber hinaus werfen Geoengineering-Technologien auch ethische und politische Fragen auf. Einzelne Länder oder Unternehmen könnten diese Technologien einsetzen, ohne die Zustimmung anderer, was globale Spannungen verursachen könnte – schließlich hätte ein solches Projekt Auswirkungen auf die gesamte Erde.

Kein Ersatz für die Reduktion von Emissionen

Viele Expert

betonen, dass Geoengineering nicht als Lösung, sondern höchstens als ergänzende Notfallmaßnahme betrachtet werden sollte. Die Reduktion von Treibhausgasemissionen bleibt weiterhin die vorrangige Strategie zur Bekämpfung des Klimawandels. Geoengineering könnte zwar kurzfristig eine Abkühlung bewirken, jedoch sind die langfristigen Konsequenzen dieser Eingriffe unvorhersehbar und könnten potenziell gefährlicher sein als das Problem selbst.

Die britische Initiative ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer genaueren Erforschung von Geoengineering, doch die mit diesen Technologien verbundenen Risiken erfordern weiterhin eine äußerst vorsichtige und gründliche Prüfung.

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Klimaschutz bleibt unbeachtet: Landesdirektion genehmigt den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle

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Trotz mehr als 8.000 Einwendungen von Bürgerund ablehnenden Stellungnahmen der betroffenen Kommunen hat die Landesdirektion Sachsen am 16. September den Ausbau des Flughafens Leipzig/Halle genehmigt. Der Ausbau betrifft die Erweiterung und Umgestaltung des Vorfelds 4 im südöstlichen Teil des Flughafengeländes. Ziel ist es, Engpässe zu beseitigen und die Abfertigungskapazitäten an das prognostizierte Frachtaufkommen bis 2032 anzupassen.

Das Vorfeld 4 umfasst derzeit 58 Hektar und wird um weitere 39 Hektar erweitert. Geplant sind zusätzliche Enteisungspositionen, eine Schneedeponie sowie neue Entwässerungssysteme. Auch neue Rollwege und Standplätze für Flugzeuge sollen geschaffen werden. Das gesamte Projekt wird auf rund 500 Millionen Euro geschätzt, wobei angesichts steigender Baukosten höhere Ausgaben zu erwarten sind.

Auflagen des Planfeststellungsbeschlusses

Der Planfeststellungsbeschluss enthält mehrere Auflagen. So sollen Grundstücke, die besonders stark vom Lärm betroffen sind, auf Wunsch der Eigentümervon der Flughafen Leipzig/Halle GmbH übernommen werden. Zudem müssen geräuscharme Aggregate zur Bodenstromversorgung der Flugzeuge eingesetzt und die Entwässerungssysteme verbessert werden, um Hochwassergefahren in der Umgebung, insbesondere in Schkeuditz, zu reduzieren.

Zusätzlich müssen Eingriffe in die Natur ausgeglichen werden, darunter Maßnahmen zum Schutz von Zauneidechsen und Kiebitzen. Kritikerdes Projekts äußern jedoch Zweifel an der Umsetzbarkeit solcher Maßnahmen und sehen darin oft nur eine symbolische Verlagerung von Problemen.

Kritik an Lärmberechnungen und fehlendem Klimaschutz

Während des Planfeststellungsverfahrens wurden über 8.000 Einwendungen von Bürgerund öffentlichen Trägern eingereicht. Hauptkritikpunkte waren der unzureichende Lärmschutz und die Auswirkungen auf den globalen Klimaschutz. Viele Kritikerzweifelten die Lärmberechnungen des Flughafens an und forderten eine vollständige Ablehnung des Bauantrags. Trotzdem entschied die Landesdirektion zugunsten des Flughafens und genehmigte den Ausbau.

Der Planfeststellungsbeschluss wird nun in den betroffenen Städten und Gemeinden öffentlich ausgelegt, und die zugehörigen Unterlagen sind im Bekanntmachungsportal der Landesdirektion Sachsen sowie im UVP-Portal des Bundes einsehbar.

Erweiterung für mehr Flugzeugstellplätze

Der Flughafen Leipzig/Halle betont, dass die Erweiterung vor allem für das weltweit größte Luftfrachtdrehkreuz von DHL notwendig sei. Es sollen mehr Stellplätze für Flugzeuge in der Nähe der Frachtterminals geschaffen und zusätzliche Rollwege sowie Hochbauflächen errichtet werden. Dazu zählen Parkhäuser, Aufenthaltsräume für Personal und spezielle Flächen für die Flugzeugenteisung.

Die Genehmigung erfolgte in einer Phase, in der der Freistaat Sachsen die Mitteldeutsche Flughafen AG mit finanziellen Mitteln unterstützt und der Vertrag mit DHL bis 2053 verlängert wurde.

Politische und gesellschaftliche Kritik

Zu den schärfsten Kritikerdes Flughafenausbaus gehört Marco Böhme, Sprecher der Linksfraktion für Klimaschutz und Mobilität. Er kritisiert die Entscheidung als einen Schritt, der der örtlichen Bevölkerung schadet, da sie mit noch mehr nächtlichem Fluglärm rechnen muss. „Diese Entscheidung war absehbar – und sie ist falsch. Sie schadet der ortsansässigen Bevölkerung und dem Klima“, so Böhme.

Er verweist darauf, dass der Ausbau auch die Steuerzahlerbelaste, da diese die Verluste der Mitteldeutschen Flughafen AG ausgleichen müssten, während DHL große Gewinne einfahre. Böhme kritisiert zudem, dass der Klimaschutz bei der Entscheidung der Landesdirektion keine Rolle spielte, was er auf das Fehlen eines wirksamen sächsischen Klimaschutzgesetzes zurückführt.

Die Situation erinnert an den Flughafen Frankfurt/Main, wo es nach heftigen Auseinandersetzungen um den Ausbau zu einem Kompromiss kam, der den Ausbau zwar zuließ, aber gleichzeitig ein Nachtflugverbot einführte. Ein solches Verfahren habe in Leipzig nie stattgefunden, und die Anwohnerwerden nun weiterhin unter den Folgen des nächtlichen Frachtflugverkehrs leiden.

Wachstum des Flughafens und Auswirkungen auf die Region

Der Flughafen Leipzig/Halle ist der viertgrößte Frachtflughafen Europas und verzeichnete in den letzten Jahren ein beeindruckendes Wachstum. Das Frachtaufkommen stieg seit 2008 um 215 Prozent und erreichte 2023 etwa 1,4 Millionen Tonnen. Der Großteil des Aufkommens wird über das DHL-Drehkreuz abgewickelt. Auch die Beschäftigtenzahl am Flughafen stieg auf rund 13.000, was einen Zuwachs von über 340 Prozent seit 2008 bedeutet.

Trotz dieser positiven wirtschaftlichen Entwicklungen bleibt der Widerstand gegen den Ausbau stark, da die Lärmbelastung und die Umweltfolgen schwerwiegende Auswirkungen auf die Region haben werden.

Leipziger Studie zeigt: Lebensstiländerungen senken das Demenzrisiko

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In Deutschland leben derzeit etwa 1,8 Millionen Menschen mit Demenz, und die Zahl wird aufgrund der steigenden Lebenserwartung weiter zunehmen. Schätzungen zufolge könnte die Anzahl der Betroffenen bis zum Jahr 2033 auf bis zu zwei Millionen ansteigen. Eine neue Interventionsstudie, durchgeführt von der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, zeigt, dass gezielte Veränderungen des Lebensstils das Demenzrisiko bei älteren Menschen senken können.

Die Ergebnisse dieser Studie wurden in der Fachzeitschrift „Alzheimer’s & Dementia“ veröffentlicht und bestätigen, dass beeinflussbare Risikofaktoren, wie körperliche Aktivität, soziale Integration und gesunde Ernährung, eine entscheidende Rolle bei der Prävention von Demenz spielen.

Lebensstiländerungen als Präventionsstrategie

Die Forschung hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte bei der Identifikation von Risikofaktoren für Demenz gemacht. Diese neuen Erkenntnisse zeigen, dass ein ganzheitlicher Ansatz, der mehrere Risikofaktoren gleichzeitig adressiert, besonders effektiv sein kann, um den geistigen Abbau im Alter zu verhindern. Frühere Studien aus dem Ausland belegen bereits, dass selbst im höheren Alter Lebensstiländerungen positive Effekte auf die geistige Gesundheit haben können.

In Deutschland wurde nun erstmals eine groß angelegte Studie mit sogenannter Multikomponenten-Intervention unter der Leitung des Instituts für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Universität Leipzig durchgeführt. Im Rahmen der AgeWell.de-Studie wurden bundesweit an fünf Standorten insgesamt 1.030 ältere Hausarztpatientim Alter von 60 bis 77 Jahren über einen Zeitraum von 24 Monaten begleitet und beobachtet.

Positive Effekte auf das Risikoprofil

Die Teilnehmenden wurden nach dem Zufallsprinzip in eine Interventions- oder Kontrollgruppe eingeteilt. Die Maßnahmen umfassten eine Optimierung der Ernährung, eine Verbesserung der Medikation sowie eine Steigerung der körperlichen, sozialen und geistigen Aktivität. Studienassistentunterstützten die Teilnehmenden bei der Umsetzung der Maßnahmen, und Personen mit depressiven Symptomen erhielten zusätzliche Unterstützung.

„Am Ende der Studie berichteten die Teilnehmenden von einer signifikanten Verbesserung ihres subjektiven Gesundheitszustands“, erklärt Dr. Andrea Zülke, Studienkoordinatorin von AgeWell.de. Besonders bei Frauen führte die Intervention zu einer Reduktion depressiver Symptome. Während in der kurzen Nachbeobachtungszeit keine signifikanten Unterschiede in der geistigen Leistungsfähigkeit festgestellt wurden, zeigte sich, dass das Risikoprofil der Studienteilnehmerverbessert wurde.

Verbesserte Ernährung und Blutdruckwerte

Die Studie ergab, dass sich besonders die Ernährung und die Blutdruckwerte der Teilnehmenden verbesserten – Faktoren, die nicht nur das Demenzrisiko, sondern auch das Risiko für andere Krankheiten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, senken können.

„Wir haben gezeigt, dass Multikomponenten-Interventionen zur Förderung eines gesunden Lebensstils im Alter auch in Deutschland umsetzbar sind“, sagt Prof. Dr. Steffi G. Riedel-Heller, Direktorin des ISAP. Besonders bemerkenswert sei, dass die Studie nicht nur typischerweise gesundheitsbewusste Menschen erreichte, sondern auch Personen mit einem erhöhten Krankheitsrisiko, darunter 40 Prozent mit Diabetes, 54 Prozent mit Bluthochdruck und 55 Prozent mit Adipositas.

Langfristige Effekte benötigen längere Beobachtung

Prof. Riedel-Heller betont, dass der Erfolg der Lebensstilinterventionen bei längeren Beobachtungszeiträumen noch deutlicher zum Vorschein kommen könnte. „Wir gehen davon aus, dass längere Studien notwendig sind, um das volle Potenzial der Lebensstilveränderungen sichtbar zu machen.“

Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziell gefördert und bietet wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige Prävention von Demenz in Deutschland.

Steigende Nachfrage nach Autoflowering-Samen: Ein Trend im Eigenanbau von Cannabis

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Mit der Freigabe des Eigenanbaus von Cannabis ist die Nachfrage nach sogenannten autoflowering Cannabis-Samen in den letzten Monaten stark gestiegen. Auch Menschen, die bisher kaum Erfahrung im Gärtnern hatten, entdecken plötzlich ihren „grünen Daumen“. Autoflowering-Samen bieten dabei besondere Vorteile, die den Anbau auch für Anfängererleichtern. Doch trotz ihrer einfachen Handhabung erfordern diese Pflanzen dennoch einige Kenntnisse, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Was sind autoflowering Cannabis-Samen?

Autoflowering-Samen stammen von der Cannabis-Ruderalis-Pflanze, die in kälteren Regionen mit kurzen Sommern beheimatet ist. Diese Pflanzen haben eine einzigartige Eigenschaft: Sie blühen unabhängig von der Tageslänge. Im Gegensatz zu photoperiodischen Sorten, die eine bestimmte Menge an Licht benötigen, um zu blühen, beginnen autoflowering Pflanzen nach einer festgelegten Wachstumszeit automatisch mit der Blütephase. Das macht sie besonders robust und widerstandsfähig, ideal für Anbauanfängerund für diejenigen, die in weniger optimalen Klimazonen arbeiten.

Genetische Vielfalt und Fortschritte

Die genetische Vielfalt von autoflowering Cannabis-Samen hat sich in den letzten Jahren enorm erweitert. Während die ersten Sorten oft für geringe Erträge und eine niedrigere Potenz kritisiert wurden, haben Züchtungen diese Nachteile überwunden. Heute gibt es eine breite Palette von autoflowering Sorten, die in Geschmack, Aroma, Wirkung und Ertrag den photoperiodischen Sorten in nichts nachstehen.

Durch gezielte Kreuzungen wurden die besten Eigenschaften von Indica- und Sativa-Stämmen in autoflowering Samen integriert. So entstanden Sorten wie „Auto AK-47“ oder „Auto Northern Lights“, die hohe Erträge und eine starke Wirkung bieten. Diese Weiterentwicklungen haben dazu geführt, dass autoflowering Samen heute als vollwertige Alternative im Cannabisanbau gelten.

Vorteile von autoflowering Samen

Der vielleicht größte Vorteil von autoflowering Samen ist ihre Fähigkeit, in kürzerer Zeit zu blühen. Dies ermöglicht mehrere Ernten pro Jahr, besonders in Regionen mit kurzen Sommern oder in Indoor-Anbauräumen. Autoflowering Pflanzen sind zudem widerstandsfähiger gegenüber extremen Umweltbedingungen, was sie zu einer attraktiven Wahl sowohl für Anfängerals auch für erfahrene Züchtermacht.

Ein weiterer Vorteil ist die geringere Pflegeintensität. Da autoflowering Pflanzen nicht auf komplexe Lichtzyklen angewiesen sind, entfällt die Notwendigkeit, detaillierte Lichtpläne zu erstellen. Dies vereinfacht den Anbauprozess erheblich und spart Zeit. Anbauerkönnen sich stattdessen auf andere Aspekte des Wachstums konzentrieren, wie die Nährstoffzufuhr oder die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit.

Darüber hinaus sind autoflowering Pflanzen oft kompakt und unauffällig. Sie eignen sich daher hervorragend für den Anbau auf kleinem Raum – sei es in einem Schrank, einem Zelt oder sogar auf einem Balkon. Diese Diskretion macht sie besonders für Menschen in städtischen Gebieten attraktiv, die nur begrenzten Platz haben, aber dennoch eine hochwertige Ernte erzielen möchten.

Zukunft des autoflowering Anbaus

Mit der steigenden Nachfrage und den kontinuierlichen Fortschritten in der Züchtung scheint klar: Autoflowering Cannabis-Samen werden auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Eigenanbau spielen. Ihre robuste Natur, die einfache Handhabung und die Möglichkeit, mehrere Ernten pro Jahr zu erzielen, machen sie zu einer beliebten Wahl für Anbauerjeder Erfahrungsstufe.

Obwohl sich die Marktbedingungen und Züchtungstechniken weiterentwickeln werden, bleibt eines sicher: Autoflowering Pflanzen bieten eine flexible und vielseitige Lösung für alle, die den Cannabisanbau zu Hause ausprobieren möchten.

Herbstbeginn: Gartenmöbel richtig einlagern – oder doch draußen überwintern?

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Mit dem Einzug des Herbstes stellt sich wieder die Frage: Wohin mit den Gartenmöbeln? Viele Hobbygärtnerkennen das Problem, die Möbel in eine überfüllte Laube oder Garage zu quetschen. Doch einige Modelle können problemlos im Freien überwintern, ohne Schaden zu nehmen. Es lohnt sich, zu wissen, welche Materialien winterfest sind und welche besondere Pflege benötigen.

UV-Strahlung und Witterung als Schadensfaktoren

Gartenmöbel sollten möglichst lange Freude bereiten, aber äußere Einflüsse wie UV-Strahlung, Temperaturschwankungen und Regen können ihnen stark zusetzen. Besonders die Sonne schadet nicht nur der Haut, sondern auch Möbeln. Der UV-Anteil im Sonnenlicht zerstört die chemischen Bindungen in Farbstoffen und schwächt das Material, was zu verblassten Stellen und Rissen führt. Dies gilt besonders für Holz- und Kunststoffmöbel.

Auch starke Temperaturschwankungen, die in Deutschland das ganze Jahr über auftreten, setzen natürlichen Materialien zu. Holz quillt durch Feuchtigkeit auf, was später zu Rissen führen kann. Regen hinterlässt unschöne Flecken auf Kunststoffmöbeln und verursacht grünliche Verfärbungen, die sich nur schwer entfernen lassen.

Materialien, die dem Winter trotzen

Nicht jeder hat ausreichend Lagerplatz für die Gartenmöbel. Wer sie im Freien überwintern lassen möchte, sollte auf besonders wetterbeständige Materialien setzen:

  • Teakholz: Teak ist ein extrem robustes Holz, das gegen Regen, Sonneneinstrahlung und Temperaturschwankungen resistent ist. Es splittert nicht und erfordert nur gelegentlich eine Pflege mit Lasur. Möbel aus Teakholz können problemlos draußen bleiben.
  • Polyrattan: Dieser speziell entwickelte Kunststoff hält UV-Strahlung, Regen und Frost stand. Polyrattan-Möbel sind pflegeleicht und ideal für den Winter. Dennoch empfiehlt es sich, sie mit einer Schutzhülle zu versehen, um ihre Lebensdauer zu verlängern.
  • Aluminium: Aluminium ist leicht und robust, vor allem, wenn es eine spezielle Lackierung besitzt. Es widersteht Witterungseinflüssen und lässt sich bei kleineren Roststellen leicht ausbessern. Zwar ist Aluminium teurer als Polyrattan, aber ebenfalls winterfest.

Trends bei Gartenmöbeln

Ähnlich wie bei Innenmöbeln sind natürliche Materialien auch im Gartenbereich beliebt. Verschiedene Holzarten wie Teak oder Eukalyptus sowie dezente Farben wie Beige und Pastelltöne liegen im Trend. Auch Metallmöbel, die langlebig und nachhaltig sind, werden gegenüber synthetischen Materialien zunehmend bevorzugt.

Für eine frische Optik können Sitzpolster oder Überzüge in Trendfarben einfach ausgetauscht werden. So lassen sich Gartenmöbel schnell und kostengünstig umgestalten.

Lounge-Sets und Hängesessel – Komfort im Garten

Lounge-Sets sind weiterhin der Hit in vielen Gärten. Bequeme Sessel, Bänke und Hocker bieten nicht nur Komfort, sondern sind auch pflegeleicht. Besonders Möbel aus Polyrattan sind beliebt, da sie robust und wetterbeständig sind.

Ein weiterer Trend: Hängesessel. Sie kombinieren Stil und Gemütlichkeit und sind ein Hingucker in jedem Garten. Für größere Flächen eignen sich Daybeds und gemütliche Liegen, die den perfekten Ort zum Entspannen und Sonnenbaden bieten.

Leipziger Politikwissenschaftlerin warnt: „Radikalisierung von Jugendlichen darf nicht unterschätzt werden“

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Bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen hat die AfD besonders bei jungen Wählererhebliche Erfolge erzielt. Die Leipziger Politikwissenschaftlerin Charlotte Meier erklärt im Interview, wie die Partei soziale Medien geschickt genutzt hat, um die Enttäuschung und Wut junger Menschen gegenüber der Politik auszunutzen. Sie äußert sich zu den Ursachen und möglichen Konsequenzen dieser Entwicklung.

Warum hat die AfD bei jungen Wählergepunktet?

Laut Meier sind die Gründe vielfältig und komplex. Zwar hat die AfD bei den über 45-Jährigen die höchsten Wahlanteile, doch fällt auf, dass die Partei junge Menschen gezielt anspricht und ernst nimmt. Besonders auf Social Media habe die AfD es geschafft, effektiv politisches Engagement zu simulieren und sich als authentische Stimme für junge Wählerzu präsentieren.

„Die AfD nutzt Plattformen wie TikTok sehr erfolgreich, um politischen Inhalt zu verbreiten“, so Meier. Statt einfach virale Trends zu bedienen, postet die Partei gezielt politische Inhalte, wie Ausschnitte aus Reden oder Videos von Politikern im Wahlkampf. Im Gegensatz dazu wirken die Social-Media-Kampagnen anderer Parteien oft oberflächlich und distanziert.

Die populistische Rhetorik der AfD

Meier sieht in der populistischen Rhetorik der AfD einen wichtigen Grund für deren Erfolg. Die Partei greife die Enttäuschung und Wut vieler Wählergegenüber der aktuellen Politik auf und biete einfache, oft populistische Antworten. „Komplexe Probleme werden auf simple Phrasen reduziert, zum Beispiel ‚Messermänner‘, und mit vermeintlich einfachen Lösungen wie ‚Abschieben‘ beantwortet“, erklärt Meier.

Diese „Wir gegen die“-Logik der AfD, die das einfache Volk gegen eine vermeintlich korrupte Elite stellt, verfängt besonders in Regionen, die sich von der Politik vernachlässigt fühlen.

Wie sollten demokratische Parteien reagieren?

Meier betont, dass es eine Herausforderung für die demokratischen Parteien darstellt, mit der AfD umzugehen. „Die AfD wünscht sich, wie eine normale Partei behandelt zu werden, obwohl sie demokratische Werte ablehnt“, erklärt sie. Demokratische Parteien sollten vermeiden, die Themen und Narrative der AfD zu übernehmen, da dies die populistische Rhetorik normalisiere.

„Die demokratischen Parteien müssen auf vereinende Botschaften setzen und falsche Narrative direkt kontern“, so Meier. Antidemokratische Aussagen dürften nicht unkommentiert bleiben. Es sei wichtig, der AfD nicht mehr Raum zu geben, als sie bereits hat.

Gefahr einer Radikalisierung der Jugend

Die Erfolge der AfD bei den jungen Wählersind laut Meier besonders besorgniserregend. Allein in Thüringen haben 36 Prozent der unter 30-Jährigen die AfD gewählt. „Eine Radikalisierung von Jugendlichen darf nicht unterschätzt werden“, warnt sie.

Meier betont, dass Jugendliche ein starkes Bedürfnis nach Zugehörigkeit haben, und rechte Gruppen nutzen dies gezielt aus. „In rechten Kreisen wird aktiv daran gearbeitet, Jugendliche in neonazistische Strukturen einzubinden, etwa durch Kampfsportvereine wie ‚Active Clubs‘“, erklärt sie.

Die Gefahr, dass sich rechte Bewegungen weiter radikalisieren, sei real, wie jüngste Vorfälle in Deutschland zeigen. „Es ist alarmierend, wie rechte Netzwerke es schaffen, insbesondere junge Menschen für ihre Ideologie zu gewinnen“, so Meier.

Die Fragen stellte Susann Sika von der Medienredaktion der Uni Leipzig.

Forschung im Leipziger Auwald: Auswirkungen von Lücken im Kronendach auf Mikroklima und Bodenprozesse

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Lücken im Kronendach eines Auenmischwaldes beeinflussen sowohl die Temperatur als auch die Feuchtigkeit des Waldbodens, jedoch sind ihre Auswirkungen auf die Bodenaktivität geringer als erwartet. Dies ergab eine aktuelle Studie der Universität Leipzig, des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjournal „Science of the Total Environment“ veröffentlicht.

Bedeutung von Kronenlücken im Auwald

Kronenlücken entstehen durch das Absterben großer Bäume oder durch forstwirtschaftliche Eingriffe und spielen eine wesentliche Rolle für das Mikroklima und die biologischen Prozesse im Waldboden. Angesichts des Klimawandels wird die Untersuchung dieser Lücken zunehmend wichtiger, da sie das Gleichgewicht von Temperatur, Feuchtigkeit und biologischer Aktivität beeinflussen können.

Im Dürrejahr 2022 untersuchten die Wissenschaftler die Auswirkungen verschieden großer und strukturierter Waldlücken auf das Mikroklima und die Zersetzungsprozesse im Boden eines Leipziger Auenmischwaldes.

Mikroklima in Waldlücken

„Wie erwartet, erhöhten sich die Bodentemperaturen in den Lücken verglichen mit geschlossenen Waldgebieten, und die Temperaturschwankungen nahmen zu“, erklärt Annalena Lenk, die Erstautorin der Studie und Forscherin am Institut für Biologie der Universität Leipzig.

Im Sommer lagen die Bodentemperaturen in den Lücken um bis zu 2,05 Grad Celsius höher als in geschlossenen Bereichen. Gleichzeitig zeigte sich jedoch, dass der Boden in den Lücken feuchter war – vermutlich, weil der geringere Baumbestand zu weniger Verdunstung und einer geringeren Abfangmenge von Niederschlag führte.

Interessanterweise beeinflusste die Dichte der Strauch- und Baumunterstände die Bodentemperaturen oft stärker als das eigentliche Kronendach. Dichtere Strauchschichten sorgten für moderate Temperaturen und geringere Schwankungen, wohingegen aufgelichtete Bereiche größeren Schwankungen ausgesetzt waren.

Bodenaktivität bleibt stabil

Die Forscher untersuchten auch die Auswirkungen auf die Bodenorganismen, die eine zentrale Rolle im Zersetzungsprozess spielen. Experimente mit Substraten wie Grüntee, Rooibostee und Holzspateln sowie Fraßaktivitätstests der Bodenfauna zeigten, dass es kaum signifikante Unterschiede zwischen den Lücken und den geschlossenen Waldbereichen gab.

„Trotz extremer Trockenheit konnten wir erwartbare Zersetzungsraten messen“, so Lenk. „Die Unterschiede im Mikroklima zwischen den Lücken und den geschlossenen Beständen waren offenbar nicht groß genug, um die Bodenaktivität erheblich zu beeinträchtigen.“ Dieses Ergebnis sei beruhigend, da sowohl eine erhöhte als auch eine verringerte Zersetzung negative Auswirkungen auf das Ökosystem haben könnte.

Bedeutung für den Naturschutz

Die Studie zeigt die komplexen Wechselwirkungen zwischen Waldstruktur, Mikroklima und Bodenprozessen. Diese Erkenntnisse helfen dabei, zu verstehen, wie Wälder in Zeiten des Klimawandels auf strukturelle Veränderungen reagieren. Sie könnten auch Naturschutzmaßnahmen beeinflussen, die eine partielle Öffnung des Kronendachs zur Förderung der Biodiversität vorsehen.

Annalena Lenk betont, dass weitere Forschung notwendig sei, um die Wechselwirkungen in unterschiedlichen Waldtypen besser zu verstehen und nachhaltige Waldmanagementstrategien zu entwickeln, die den veränderten klimatischen Bedingungen gerecht werden.

Unlearn CO2: Wie wir das fossile Denken ablegen und nachhaltige Alternativen entdecken

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Wenn sich schädliche Verhaltensweisen fest in unserem Alltag verankert haben, bleibt nur eines: Wir müssen sie bewusst abtrainieren. Genauso wie wir ungesunde Ess- oder Bewegungsmuster durch gesündere Alternativen ersetzen, gilt dies auch für tief verwurzelte Denkmuster, die zur Zerstörung unseres Planeten beitragen – insbesondere unser Umgang mit fossilen Brennstoffen und den damit verbundenen Strukturen.

Der Gedanke, dass wir unser „fossiles Denken“ verlernen müssen, wird im neuen Buch „Unlearn CO2“ umfassend dargestellt. Dieses baut auf der erfolgreichen „Unlearn Patriarchy“-Reihe auf und untersucht, wie tief das fossile System in unseren Köpfen verankert ist und wie wir uns daraus befreien können.

Die Zerstörung durch patriarchale Strukturen

Ein zentrales Argument des Buches ist, dass das fossile System eng mit patriarchalen Strukturen verbunden ist. Das Patriarchat, das von einer kleinen, privilegierten Gruppe – meist (weißer) Männer – aufrechterhalten wird, hat nicht nur soziale Ungleichheit gefördert, sondern auch zur Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen geführt. Die Autoren betonen, dass das Verfeuern fossiler Brennstoffe vor allem dazu dient, die Privilegien dieser Eliten zu bewahren. Sie finanzieren Thinktanks, betreiben massiven Lobbyismus und verbreiten gezielt Desinformationen, um die Transformation hin zu einer nachhaltigeren Welt zu verhindern.

Psychologin Katharina von Bronswijk fasst es treffend zusammen: „Es sind (weiße) Männer, die in unserer Gesellschaft die meisten Privilegien genießen und deshalb auch am meisten zu verlieren haben.“

Der Mythos der Alternativlosigkeit

Die fossile Wirtschaft hat uns jahrzehntelang eingeredet, dass es keine Alternative zum Verbrennen von Kohle, Öl und Gas gibt. Doch diese Alternativlosigkeit ist längst widerlegt. Alle Technologien, die wir benötigen, um den Übergang zu einer nachhaltigeren Welt zu schaffen, sind vorhanden. Es geht darum, diese in unser Leben zu integrieren und gleichzeitig unsere Denkweise zu ändern.

„Unlearn CO2“ macht deutlich, dass ein Leben ohne fossile Brennstoffe nicht nur möglich ist, sondern uns auch viele Vorteile bringt – von besserer Gesundheit über saubere Luft bis hin zu mehr Lebensqualität.

Die Macht der Fossilkonzerne und ihre Lügen

Ein weiteres zentrales Thema des Buches ist, wie stark die fossilen Konzerne unsere Wahrnehmung beeinflussen. Mit gezielten Kampagnen, unterstützt von Lobbygruppen, haben sie den Menschen über Jahrzehnte hinweg das Märchen eines ungebremsten Wachstums verkauft. Sie verharmlosen die Folgen des Klimawandels und behaupten, dass die fossile Industrie unerlässlich sei. Doch hinter diesen Behauptungen steckt nichts anderes als Gier.

Die Autorräumen mit diesen Lügen auf und zeigen, dass der Übergang zu einer nachhaltigen Energieversorgung nicht nur möglich, sondern auch dringend notwendig ist. Der Klimawandel ist real, und seine Auswirkungen – von Extremwetterlagen bis hin zu steigenden Meeresspiegeln – sind bereits heute spürbar.

Schluss mit dem CO2-Schuldgefühl

Eine besonders raffinierte Taktik der Fossilindustrie war die Einführung des „CO2-Fußabdrucks“ als individuelle Verantwortung. Dadurch wurde das Problem des Klimawandels von den großen Konzernen auf die kleinen Verbraucher abgewälzt. Ja, jeder kann seinen Beitrag leisten, doch das größere Problem liegt im System selbst, das auf fossilen Strukturen basiert und von mächtigen Konzernen kontrolliert wird.

Es ist wichtig, sich von diesem Schuldgefühl zu befreien und zu erkennen, dass wir gemeinsam als Gesellschaft die Weichen für eine nachhaltige Zukunft stellen müssen – und dass dies eine umfassende Systemänderung erfordert.

Aufbruch zu einem besseren Leben

Das Buch ermutigt seine Leser, den Wandel aktiv mitzugestalten und sich von der Last eines fossilen Lebensstils zu befreien. Es zeigt auf, dass es längst Möglichkeiten gibt, ein nachhaltigeres und menschenwürdigeres Leben zu führen – sei es durch bewussteren Konsum, fairere Produktionsbedingungen oder eine ressourcenschonende Mobilität.

Es wird deutlich, dass das fossile System nicht nur den Planeten zerstört, sondern auch den Menschen selbst – sei es durch schlechte Luftqualität, ungesunde Lebensweisen oder eine ausbeuterische Arbeitskultur. Doch es gibt einen Ausweg: Wir können das fossile Denken ablegen und uns für eine Zukunft entscheiden, in der Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und ein gesundes Leben im Vordergrund stehen.

Fazit: Ein neues Denken ist möglich

„Unlearn CO2“ fordert uns auf, das fest verankerte Denken über fossile Brennstoffe und Wachstum zu hinterfragen und uns für eine nachhaltigere Zukunft zu entscheiden. Es zeigt, dass es nicht nur um den Klimawandel geht, sondern auch um soziale Gerechtigkeit und die Art und Weise, wie wir unsere Gesellschaft gestalten.

Das Buch ermutigt dazu, neue Wege zu gehen und die Privilegien der fossilen Eliten zu hinterfragen. Indem wir uns von den Fesseln eines zerstörerischen Systems befreien, gewinnen wir nicht nur unsere Lebensqualität zurück, sondern sichern auch die Zukunft unseres Planeten.

Tag der Wohnungslosen in Leipzig: Ein wachsendes Problem in 2024

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Die Zahl der wohnungslosen Menschen in Deutschland steigt weiter an – auch in Leipzig. Besonders besorgniserregend ist der Anstieg unter jungen Menschen. Am 11. September, dem „Tag der Wohnungslosen“, fand auf dem Nikolaikirchhof in Leipzig eine Veranstaltung unter dem Motto „Für Alle ein Dach“ statt, organisiert von der Arbeitsgemeinschaft „Recht auf Wohnen“. Diese Veranstaltung brachte Betroffene, Unterstützer und interessierte Bürger zusammen, um auf die wachsende Herausforderung der Wohnungslosigkeit aufmerksam zu machen.

Engagierte Hilfe seit 1993

Die Arbeitsgemeinschaft „Recht auf Wohnen“ wurde 1993 gegründet und vereint soziale Einrichtungen, die Stadtverwaltung sowie die Stadtratsfraktionen von Die Linke, Bündnis 90/Die Grünen und SPD. Gemeinsam setzen sie sich für wohnungslose Menschen ein und organisieren jedes Jahr diese wichtige Veranstaltung. Dieses Jahr nahmen etwa 20 Organisationen der Wohnungslosenhilfe teil, darunter eine „Küche für Alle“ und eine „utopische Tafel“, die nicht nur für warme Mahlzeiten, sondern auch für einen Austausch sorgten.

Sozialbürgermeisterin dankt für Engagement

In ihrer Eröffnungsrede betonte Sozialbürgermeisterin Dr. Martina Münch die Bedeutung des Tages der Wohnungslosen und dankte den zahlreichen ehren- und hauptamtlich Engagierten: „Dieser Tag soll helfen, eine Brücke zwischen der harten Realität wohnungsloser Menschen und einer hoffnungsvolleren Zukunft zu bauen. Diese Brücke wird von Menschen wie Ihnen gebaut, die sich täglich unermüdlich für die Betroffenen einsetzen.“

Hoffnung durch das Projekt „Housing First“

Ein Schwerpunkt der Veranstaltung war das Projekt „Housing First“, das in Leipzig unter dem Namen „Eigene Wohnung“ läuft. Das Ziel dieses Projekts ist es, obdachlosen Menschen zunächst eine Wohnung mit einem regulären Mietvertrag zu verschaffen, bevor weitere Hilfen folgen. „Housing First“ hat sich bereits in anderen Ländern als erfolgreich erwiesen. Ab 2025 wird das Programm in Leipzig ausgebaut. Dafür stellt die Leipziger Wohnungsbaugesellschaft (LWB) weitere 30 Wohnungen zur Verfügung. „Besonders Menschen mit komplexen Problemlagen bekommen so die Chance, in einem stabilen Umfeld wieder Fuß zu fassen“, erklärte Münch.

Wohnungslosigkeit bei jungen Menschen nimmt zu

Ein wachsendes Problem, das bei der Veranstaltung thematisiert wurde, ist die Wohnungslosigkeit unter jungen Menschen. Becky Wehle von machtlos e.V. erklärte, dass junge Betroffene oft unsichtbar bleiben, da sie bei Freunden oder in Gartenanlagen Unterschlupf finden. Dennoch sei die Lage alarmierend, da immer mehr junge Menschen aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes keinen bezahlbaren Wohnraum finden.

Susanne Ziebula vom Leipziger Jugendwohnen betonte ebenfalls, dass junge Menschen vermehrt mit Wohnungslosigkeit zu kämpfen haben: „50 bis 60 Prozent der Bewerber bei unserem Projekt sind wohnungs- oder obdachlos. Das Problem hat in den letzten Jahren zugenommen.“

Medizinische Versorgung von Wohnungslosen

Neben dem Mangel an Wohnraum stand auch die Gesundheitsversorgung im Fokus. Das Projekt UVO (umfeldnahe medizinische Versorgung für Wohnungslosen) bietet kostenlose ärztliche Sprechstunden und einen mobilen Service an. Malika Autorkhanova, Projektkoordinatorin von CABL e.V., erklärte: „Wir fahren dreimal die Woche mit einem speziell ausgestatteten Bus zu Orten, an denen sich Wohnungslose aufhalten, und bieten medizinische Grundversorgung an. Unser Ziel ist es, diese Menschen wieder in die reguläre Gesundheitsversorgung zu integrieren.“

Die Herausforderung bleibt groß

Politische Vertreter wie Juliane Nagel (Die Linke) wiesen auf die steigenden Zahlen von Wohnungslosen hin: „Die Zahl der Wohnungslosen in Leipzig ist auf 945 gestiegen. Diese Entwicklung zeigt, dass wir mehr in Prävention investieren müssen.“ Nagel forderte eine bessere Gestaltung des Wohnungsmarktes und personelle Verstärkung in den Hilfesystemen, um den steigenden Bedarfen gerecht zu werden.

Trotz der wachsenden Herausforderungen bot der Tag der Wohnungslosen eine Plattform, um auf die schwierige Lage der Betroffenen aufmerksam zu machen und gleichzeitig Hoffnung zu geben, dass durch Initiativen wie „Housing First“ und verstärkte Unterstützung die Situation langfristig verbessert werden kann.